Krank mit Kindern – Umgang mit Krankheiten, wenn uns der Alltag ausbremst
Krank mit Kindern zu sein, ist für viele Eltern ein sehr emotionales Thema – das zeigt sich immer wieder in unseren Kursen. Eine Mutter schrieb uns, dass sie regelrecht Panik verspürt, sobald jemand hustet oder schnupft. Diese ständigen Krankheiten, gerade bei Kindern, können enorm an den Nerven zehren.
Kranksein zwingt uns dazu, aus dem Alltag auszusteigen, langsamer zu machen und Hilfe anzunehmen – oft gegen unseren eigenen Willen. Das schlechte Gewissen sitzt schnell mit am Tisch: „Schaffe ich genug? Bin ich eine gute Mutter?“
Deshalb wollen wir heute das Thema „Krank mit Kindern“ aufgreifen und haben die besten Tipps aus unserer Community passend zu den drei Ebenen des multimodalen Stressmanagements zusammengefasst.
1. Organisatorische Ebene: Struktur und Entlastung im Alltag schaffen, wenn man krank mit Kindern ist
Hier geht es darum, den Alltag bei Krankheiten so zu organisieren, dass er für alle Beteiligten machbar bleibt:
- Netzwerk aufbauen: Überlege, wer dir im Ernstfall helfen kann – sei es Familie, Freunde oder Nachbarn. Und ganz wichtig: Hilfe annehmen! Möglicherweise gibt es Eltern aus dem Kindergarten oder der Schule, mit denen man sich gegenseitig unterstützen kann.
- Selbstwirksamkeit stärken: Kleine Dinge wie Tee kochen, inhalieren oder Brühe vorbereiten können dich handlungsfähig machen. Aber nur so viel, wie dir gut tut. Es hilft, eine kleine Routine für Krankheitstage zu entwickeln.
- Vorbereitung: Medikamente und Notfallutensilien zu Hause haben, um Stress im Akutfall zu vermeiden. Dazu gehört auch eine gut sortierte Hausapotheke mit Fieberthermometer, Nasenspray oder Heiltees.
- Regeln setzen: Zum Beispiel: „Bei uns gilt bei Krankheit viel trinken und ausruhen.“ Eine klare Haltung hilft Kindern, sich in der Situation besser zurechtzufinden.
- Pragmatik im Alltag: Geschwister, die gesund sind, mit Spieldates beschäftigen oder zu Oma und Opa schicken. Und ja, Sofa und Fernsehen sind bei Krankheit absolut okay!
- Schrittweise vorgehen: Nicht direkt alles absagen, sondern der Situation erst Zeit geben. Vielleicht löst sich manches von selbst. Es kann helfen, Termine flexibel zu halten.
- Rausgehen: Wenn es irgendwie möglich ist, tut frische Luft gut – sei es mit einem Spaziergang oder Kind im Bollerwagen. Auch ein kurzer Aufenthalt auf dem Balkon oder am offenen Fenster kann erfrischend wirken.
- Selbstverantwortung fördern: Überlege, ab welchem Punkt dein Kind kleine Aufgaben selbst übernehmen kann – beispielsweise ein Glas Wasser holen oder die Wärmflasche richten. Je nach Alter kann es lernen, mit einfachen Maßnahmen gut für sich zu sorgen.
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2. Kognitive Ebene: Gedanken und Glaubenssätze reflektieren, wenn Kinder krank sind
Unsere Einstellung zu Krankheiten wird oft von früheren Erfahrungen geprägt. Diese bewusst zu hinterfragen, kann helfen:
- Hadern loslassen: Anstatt zu überlegen, warum jemand krank ist, die Energie darauf richten, was jetzt hilfreich ist. Schuldgefühle oder Grübeleien bringen keine Heilung.
- Angst vor Ansteckung relativieren: Hygiene ja, aber Panik nein – nicht jeder wird zwangsläufig krank. Zudem ist es wichtig, das Immunsystem langfristig zu stärken, anstatt sich ständig Sorgen über Keime zu machen.
- Glaubenssätze prüfen: Welche Vorstellungen aus deiner Kindheit prägen dich heute noch? Wurde Krankheit damals als Schwäche gesehen oder mit Strenge behandelt? Prüfe, ob diese alten Muster für dich noch passend sind.
- Vorbild sein: Überlege, wie du dir wünschst, dass deine Kinder später mit Krankheit umgehen – und lebe es ihnen vor. Wenn du dir selbst erlaubst, Ruhe zu geben, lernen es auch deine Kinder.
- Entwicklungssprünge sehen: Oft geht Krankheit bei Kindern mit einem Entwicklungsschub einher. Diese Perspektive kann helfen, die Situation besser anzunehmen. Vielleicht merkst du nach der Genesung, dass dein Kind plötzlich neue Fähigkeiten zeigt.
- Langfristige Gelassenheit entwickeln: Der Satz „Krankheiten vergehen“ kann ein hilfreiches Mantra sein. Gelassenheit anderer – z. B. deines Partners oder einer Freundin – kann inspirieren, den eigenen Umgang zu hinterfragen und zu verändern.
3. Emotionale und körperliche Ebene: Auf den Körper hören und Ruhe finden, wenn man krank mit Kindern ist
Krankheit zwingt uns oft, innezuhalten. Hier sind Ansätze, wie du und dein Kind besser auf den Körper hören können:
- Auf den Körper hören: Was tut dir gut – frische Luft, Ruhe, oder ein Nickerchen? Vielleicht hilft es, sich tagsüber gemeinsam ins Bett zu kuscheln.
- Entspannung fördern: Atemübungen, Meditation oder einfach mal Schlummern helfen, den Körper in den Heilungsmodus zu bringen. Einfache Atemtechniken können auch Kindern helfen, zur Ruhe zu kommen.
- Gemeinsam lernen: Unterstütze dein Kind dabei, herauszufinden, was ihm hilft. Zeige ihm, wie es in solchen Situationen auch selbst für sein Wohlbefinden sorgen kann oder gezielt nach Hilfe fragt.
Fazit: Krank mit Kindern als Teil des Lebens annehmen
Krank mit Kindern zu sein trifft uns alle – und es ist eine natürliche Phase, die uns zur Ruhe zwingt. Je mehr wir sie als Teil des Lebens akzeptieren, desto entspannter können wir damit umgehen. Es geht nicht darum, perfekt zu sein, sondern für sich und die Familie Wege zu finden, die das Kranksein erträglicher machen. Mit einer guten Vorbereitung, reflektierten Gedanken und bewusster Entspannung kann diese Zeit weniger stressig und vielleicht sogar eine Chance zur Besinnung sein. Wie Olivia immer sagt: “Mach es dir möglichst schön.”
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