Keine Anerkennung für meine Arbeit als Mutter
Es gibt diesen Spruch: Was nichts kostet, ist nichts wert. Tja, und so geht es auch uns Müttern immer wieder. Unsere Arbeit zu Hause wird nicht bezahlt.
Unsere Stunden um Stunden der Arbeit, die wir in Kinder und Haushalt investieren und in denen wir als Mutter und/oder Hausfrau unser Bestes geben, sind also nichts wert. Oder?
Darum, was du tun kannst, wenn du zu wenig Anerkennung für deine Arbeit als Mutter bekommst, geht es in diesem Artikel.
Väter wie Mütter leisten zu Hause Arbeit, die sowohl anstrengend ist und rund um die Uhr stattfindet. Ohne Feierabend, ohne Urlaub und ohne Bezahlung.
Gesellschaftlich erleben wir es tatsächlich so, dass die unentgeltliche Arbeit einer Mutter (oder Vater) nicht so viel Anerkennung bekommt und als nicht so wertvoll betrachtet wird wie die bezahlte Arbeit einer Ärztin, Angestellten oder Ingenieurin.
Mangelnde Anerkennung für Care Arbeit
Ein Begriff für diese Arbeit von Eltern ist übrigens die Care Arbeit. Nach der Soziologin Margrit Brückner umfasst diese „den gesamten Bereich weiblich konnotierter, personenbezogener Fürsorge und Pflege, d.h. familialer und institutionalisierter Aufgaben der Versorgung, Erziehung und Betreuung (…)“.
Laut dem Müttergenesungswerk gaben in 2020 über 30 % der Mütter, die an Mutter-Kind-Kuren teilnahmen, mangelnde Anerkennung als eine ihrer Belastungen an.
In unserem Blogartikel zum Thema Mama-Burnout beschreiben wir folgende These: Reinhard Haller, Autor des Buches „Das Wunder der Wertschätzung“ stellt fest, dass Menschen, die potenziell ein Burnout bekommen könnten, ständig nach Anerkennung suchen, sie aber letztlich nicht bekommen. Sie strengen sich dann noch mehr an und arbeiten sich daran auf, bis sie schließlich ausbrennen.
Das heißt, dass fehlende oder gar keine Anerkennung für die Arbeit als Mutter nicht folgenlos bleibt und sogar krank machen kann. Ist was dran, oder?
Warum ist das so?
Aber warum fehlt hier eigentlich Wertschätzung und Anerkennung? Sind nicht Kinder das Wichtigste überhaupt? Sind sie nicht die Zukunft unserer Gesellschaft? Und – nicht zuletzt – werden sie nicht einmal für unsere Rente aufkommen?
Fakt ist auch, das unsere Gesellschaft ohne die Care Arbeit gar nicht funktionieren würde. Kinder, ältere und kranke Menschen sind alle auf die Unterstützung anderer angewiesen.
Und: wer sind eigentlich „die“? Die, die keine Anerkennung geben? Die sagen, dass die Arbeit von Müttern nicht so wertvoll ist wie andere Arbeit? Die Politik? Die Männer?
Wir beide setzen uns, seit wir Glücksheldin gegründet haben, gezielt für die Rechte von Müttern ein, schreiben regelmäßig an Politiker, an die Presse und bieten immer wieder kostenlose Resilienztrainings für Mütter an. Das löst das Problem nicht alleine, aber sicherlich tragen wir so einen Teil dazu bei, dass Mütter eine Lobby bekommen.
Übrigens: In unserem Gratis-eBook „Sei die Mama, die du sein willst“ bekommst du 10 Geheimtipps von uns, die dir helfen diesen Stress durch mangelnde Anerkennung und sonstige Anspannung in deinem Leben zu reduzieren. Hol es dir am besten gleich kostenlos zum Download. 🙂
Was kannst du tun, wenn du keine Anerkennung als Mutter bekommst?
Mal ganz abgesehen von politischen und finanziellen Dimensionen gibt es mindestens einen Menschen, dessen Meinung wichtiger ist als die Meinung aller anderen, der Politik oder einer Gesellschaft:
Deine Meinung. Deine eigene Sicht auf dich. Deine Gedanken über dich selbst.
Wie siehst du dich? Deine Arbeit? Was ist wirklich wichtig und wertvoll für dich?
Aus unserer Sicht ist es die erste Voraussetzung in dieser Gesellschaft, dass jede Mama sich ihres eigenen Wertes bewusst ist. Des Wertes ihrer Arbeit für die Gesellschaft.
Das schließt für uns ein, dass Mütter, egal ob sie Hausfrauen, Berufstätige in Vollzeit oder Teilzeit oder sonst irgendetwas sind, sich selbst und ihr Wohl an erste Stelle setzen.
Im ersten Schritt empfehlen wir dir also, an deiner ureigenen Meinung über den wichtigsten Menschen in deinem Leben zu arbeiten: über dich.
Mache dir klar, wie wichtig dir selbst deine eigene Arbeit zu Hause ist. Wenn dir das nicht gelingt, wirst du immer abhängig von der Meinung anderer sein. Du wirst nie frei sein, dich so zu sehen, wie du dich selber sehen willst. Dies kann krank machen, kann das Muttersein ungemein anstrengend machen.
Fünf Schritte, um deinen eigenen Wert zu erkennen
1. Praktiziere die Kopfstandmethode
Stelle dir einmal folgende Fragen: Was wäre, wenn du die ganze Arbeit zu Hause nicht machen würdest? Wie wären deine Kinder drauf? Wie wäre der Haushalt beieinander?
Überspitze deine Antworten ruhig gedanklich, mach die Augen zu und lasse das Ganze vor dem inneren Auge wie einen kleinen Film an dir vorbeilaufen. Das kann richtig lustig werden! Ohne deine Arbeit würde höchstwahrscheinlich alles Mögliche im Chaos versinken.
Mache dir durch diese Gegenteil-Übung einmal bewusst, wie wichtig und bedeutend du bist.
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2. Was macht dich als Mutter aus?
Überlege dir einmal, was dich als Mutter ausmacht und welche positiven Eigenschaften du als Mutter hast.
Schreibe dir die Fragen und Antworten am besten gleich auf ein Blatt Papier, in deinen Kalender oder ins Notizbuch.
Überlege dir auch, welche Stärken deine Kinder haben, weil du ihnen die Rahmenbedingungen zur Entwicklung geschaffen hast. Konzentriere dich auf das, was gut läuft in deinem Job als Mutter.
Wenn dir nichts einfallen sollte, mache ein Gedankenexperiment und überlege, was eine gute Freundin wohl über dich sagen würde. Oder frage eine vertraute Person tatsächlich nach Feedback zu deinen Stärken.
3. Klopfe dir selbst auf die Schulter
Ja, das meinen wir tatsächlich auch wortwörtlich! Lobe dich selbst immer einmal wieder dafür, was du heute und über die Jahre als Mutter schon geschafft hast. Feiere dich. Das kann bedeuten, dass du einfach jemandem erzählst, was dir gut gelungen ist, oder es dir für dich aufschreibst.
Belohne dich unbedingt ab und an mit etwas Schönem. Vielleicht ein heißes Bad? Ein schöner Ausflug? Ein leckeres Essen? Denn du bist es wert, dich zu feiern.
4. Gib anderen Mamas Wertschätzung für ihre Arbeit
Das klingt erst einmal widersinnig, aber es hilft dir auf deinem Weg.
Gib anderen das, was du dir selber geben möchtest.
Du wirst sehen, wie gut das anderen tut und das tut auch dir wieder gut.
5. Tue dir selbst etwas Gutes
Bei Punkt 4.3 kam das schonmal vor, aber da es so absolut wichtig ist, heben wir es nochmals hervor. Tue dir selbst etwas Gutes.
Überlege dir drei Dinge, die dir Spaß machen, dir guttun und baue sie in den nächsten Tagen in deinen Alltag ein.
Schreibe sie dir wirklich in den Kalender und behandle sie wie einen Arzttermin, der eingehalten werden muss. Indem du aktiv etwas für dich tust, praktizierst du Selbstliebe, du achtest auf dich, deine Gesundheit, dein Wohlbefinden.
Sei dir selbst eine gute Mutter. Denn du bist wertvoll und deine Arbeit ist wertvoll.
Und wenn du dich daneben noch politisch und gesellschaftlich für Mütter und Väter einsetzen willst, dann spricht selbstverständlich nichts dagegen und wir freuen uns, wenn du etwas für uns Mütter tust!
Trag dich in unsere Glücksheldin-Post ein und wir versorgen dich regelmäßig mit Tipps, konkreten Übungen und Tools wie du als Mama gelassener werden kannst.
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