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Krisen meistern: DAS brauchst du wirklich!
Stressresistent werden durch Resilienz
1. Krisen meistern: Was ist eine Krise?
Bei mir (Kathi) persönlich war das letzte Jahr in einigen Aspekten wirklich das absolute Chaos. Es gab viele Wellen, die mir und meiner Familie entgegenkamen, die manchmal eigentlich zu groß waren, um noch stehenzubleiben. Sie haben uns vielmehr immer wieder umgeschmissen. Wir hatten viele gesundheitliche Probleme, die uns an den Rand unserer Kräfte gebracht haben. Viel Angst bei allen Beteiligten, viel Belastung für uns als Eltern.
Das war für mich eine echte Krise.
Ich bin sehr froh, dass ich mich in den letzten Jahren soviel mit Resilienz beschäftigt habe. So hatte ich viel mehr Möglichkeiten, in der Krise zu reagieren und zu handeln.
Eine Krise ist also ein Zustand, in dem wir emotional nicht stabil sind und unter Belastung stehen. Ursache kann eine unerwartete Veränderung oder Herausforderung sein, also Ereignisse wie Verlust, Trennung oder Krankheiten. Aber auch durch eine Überforderung und viel Stress kann eine Krise entstehen.
Stress begegnen wir ja eigentlich ständig im Leben. Die Resilienzforschung spricht von Mikro- und Makrostressoren. Zu den Makrostressoren zählen dabei übrigens nicht nur die genannten negativen Erlebnisse, wie Verluste, Trennungen oder Krankheiten, sondern auch positive Erfahrungen, wie Hochzeiten oder die Geburt von Kindern.
Doch auch Stress im Alltag wird unterschätzt! Die ständigen und nervigen Streitereien über Banalitäten, die alltäglichen Ärgernisse, die vielen Tage, an denen irgendwie nichts läuft, wie es sollte – das sind Mikrostressoren, die nicht spurlos an uns vorübergehen. Lies hier mehr zur sogenannten Stressresilienz.
Mt einer Krise ist hier also auch die ständigen kleinen Alltagskrisen gemeint, die oft mit Kindern entstehen.
2. Krisen meistern: DIE eine Fähigkeit, die du brauchst
Diese eine Fähigkeit ist die Resilienz. Diese Fähigkeit hilft dir in jeder Krise ungemein.
Einer der besten Zitate zum Thema Resilienz ist unserer Meinung nach dieses von Jon Kabat-Zinn:
“You cant stop the waves but you can learn to surf”
Auf Deutsch: Du kannst die Wellen nicht stoppen, du kannst nur lernen auf ihnen zu surfen.
Vielleicht kennst du das auch: Oft ist es ja so, dass wir eine ganz bestimmte Erwartung an das Leben haben. Es soll genau so oder so laufen. Und dann kommt es gerade mit Kindern ganz anders.
Genau das ist Resilienz: immer wieder zu surfen, genau die Welle zu nehmen, die gerade kommt. Nicht auf die zu warten, die wir uns gewünscht haben.
Immer wieder aufzustehen, wenn uns eine Welle einmal vom Brett wirft und weiter zu surfen.
Das große Missverständnis ist, dass wir denken, wenn wir resilient sind, ist alles immer gut. Nein, so ist es nicht. Soviel kann ich aus meiner Erfahrung sagen. Die großen und kleinen Krisen werden kommen. Sowieso.
Mit Resilienz sind wir einfach extrem gut vorbereitet und können da mit viel mehr Leichtigkeit durchgehen.
Resilienz ist kein theoretisches Konstrukt. Es ist ein ganz konkreter Werkzeugkoffer für dein Leben. Genauso lernen das unsere Teilnehmerinnen in unserem 8-wöchigen-Online-Resilienz-kurs (Krankenkassen-bezuschusst). Da geht es von Anfang an in die Praxis, in die persönliche Situation von jeder Einzelnen. Uns erfüllt es sehr, wenn uns die Teilnehmerinnen nach dem Kurs detailliert beschreiben, wie der Kurs ihr Leben zum Positiven verändert hat.
3. Krisen meistern: Was heißt das konkret? Wie sieht das im Alltag aus?
Die Kunst ist in den Momenten der kleinen und großen Krisen und des Stresses deine Resilienz-Werkzeugkiste auszupacken und eine Lösung zu finden.
Stelle dir vor, dein Kind will nie, absolut nie ins Bett gehen. Jeden Abend gibt es Theater und du fragst dich, wie du das als Mutter handeln sollst. Du kannst jetzt immer wieder gegen die Wand laufen und nach und nach immer mehr an deinen Fähigkeiten als Mutter zweifeln. Oder du setzt dich hin und überlegst, was du aus deinem Werkzeugkoffer heraus ziehen kannst. Was die Lösung sein könnte.
Diese kann auch darin bestehen, dass du das Thema jetzt gerade nicht lösen kannst und hier in eine tiefe Akzeptanz – auch dir selbst gegenüber – zu gehen.
Die Lösung kann sein, um Hilfe zu bitten, dir Unterstützung zu suchen.
Die Lösung kann sein, fest daran zu glauben, dass es bald wieder besser sein wird. Dranzubleiben und positiv in die Zukunft zu blicken.
Die Lösung kann auch erst einmal sein, dir selbst Ruhe zu gönnen, deine Emotionen zu spüren, wieder aufzuladen und Kraft zu sammeln.
Es geht also nicht darum, immer glücklich zu sein. Es geht vielmehr darum, das zu nehmen, was das Leben dir gibt und das für dich Beste daraus zu machen.
Das, was ich gerade als Beispiele genannt habe, sind übrigens Teile der Resilienzschlüssel, auch 7 Säulen der Resilienz genannt. Es handelt sich um ganz klar definierte Fähigkeiten, die nachgewiesenermaßen zu hoher Resilienz beitragen und dich in Krisensituationen tragen.
Krisen meistern: Drei konkrete Tipps aus der Resilienz-Schatzkiste
1. Stärke dein Selbstvertrauen
Werde dir deiner selbst und deiner Stärken bewusst. Was kannst du gut? Wo blühst du auf?
Wir haben dazu im 8-Wochen-Resilienzkurs eine ganz tolle Übung, die “Ich als Marke” heißt. Hier gibt es wahnsinnige Aha-Erlebnisse sogar bei Frauen, denen im ersten Moment gar nichts einfällt, was sie gut können.
Ein Tipp für dich, den du sofort umsetzen kannst: Schreibe eine Erfolgsgeschichte auf, in der du etwas geschafft hast. Das kann auch etwas sein wie eine besondere Torte backen. Schreibe diese Geschichte runter, auf ein Blatt Papier.
Dann blicke noch einmal auf die Geschichte und stelle dir vor, sie ist von jemand anderem: Welche Stärken zeigen sich in dieser Geschichte? Schreibe auch das auf.
Und schon hast du deine Stärken schwarz auf weiß vor dir und kannst sie dir immer wieder ansehen, wenn etwas schlecht läuft.
2. Lerne von anderen
Hast du ein Vorbild? Entweder aus deinem Leben oder eine öffentliche Person, oder sogar eine Figur in einem Film?
Stelle dir in einer krisenhaften oder stressreichen Situation die Frage: Was würde sie oder er jetzt tun? Was würde sie oder er mir raten?
So nimmst du spielerisch einen anderen Blickwinkel ein und entwickelst neue Lösungsansätze.
3. Reframing
Frage dich in einer Situation, die dir nicht gefällt: Was steckt Gutes für mich in dieser Situation?
Das hört sich erst einmal widersinnig an, doch dahinter steckt das sogenannte Reframing: Wir setzen eine Situation in einen neuen Rahmen.
Was lernst du aus dieser Situation?
Bei mir ist es in wilden Situationen mit den Kindern oft die Geduld, die ich noch lernen kann oder meinen Perfektionismus zu hinterfragen, wenn sowieso alles anders kommt als geplant.
Unser Fazit
Resilienz ist die Superpower, wenn es um innere Stärke und Umgang mit Krisen und Stress geht. Sie hilft uns, jede Welle des Lebens gut zu nehmen, stressresistent zu sein und schnell wieder weiter zu surfen. Nicht zuletzt hilft sie uns gesund zu bleiben.
Es lohnt sich für jeden Menschen, sich mit seiner Resilienz zu beschäftigen, davon sind wir überzeugt.
Wenn du deine Resilienz aus- und aufbauen willst, ganz easy und Schritt für Schritt, legen wir dir unseren 8-wöchigen-Resilienzkurs ans Herz. Er ist bei den Krankenkassen rückerstattungsfähig und 100 % der Teilnehmerinnen empfehlen den Kurs weiter. Sei auch dabei und werde krisenfähig!
Literaturhinweise
Trotzdem Ja zum Leben sagen, Frankl, Viktor. dtv, 1998
https://www.resilienzstudie.com/wp-content/uploads/2021/11/ZwischenberichtLa%CC%88ngsschnitt_StudieResilienzCoronaHP_NOVIGEMO.pdf
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